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Nähanleitung Nadelkissen „Muffin“

Materialliste für das Nadelkissen:

– Außenstoff  für die Kappe oben, ca. 12 x 12 cm (Farbe nach Lust und Laune)
– Dunkelbrauner Stoff, 18 x 9 cm für unten
– 1 Stoffstreifen 4 x 45 cm für die Rüsche. Alternativ kann man ein 2 cm breites Satinband nehmen.
– Bügeleinlage für den unteren Teil und den Boden des Muffins
– Füllwatte
– Perlen, Klöppelspitze, Zackenlitze, Satinbänder zum Verzieren

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Anleitung

1. Alle Teile nach dem Schnittmuster ausschneiden. Oder Du versuchst es selbst zu erstellen. Dafür brauchts Du zwei Kreise aus Stoff, ein Kreis  11 cm im Durchmesser für die obere Seite und ein Kreis 6 cm für den Boden, und zwei Kreise ca. 3,5 – 4 cm im Durchmesser aus dicker Bügel- bzw. Schabrackeneinlage. Dazu kommt noch ein Bogen aus Stoff für den Unterteil des Muffins: Höhe 5 cm, unten ist die Länge des Bogens ca. 13 cm. Die obere Länge beträgt ca. 20 cm. Dazu noch zwei Stück aus Bügeleinlage zuschneiden. Beide Bögen aus Bügeleinlage müssen an allen Seiten ca. 7 mm kleiner sein als der Bogen aus Stoff.
2. Aus dem Stoff für die Rüsche einen Streifen 4 x 45 cm quer zum Fadenlauf oder im 45 Grad Winkel ausschneiden. Dieser Schritt entfällt, wenn mit Satinband gearbeitet wird.
3. Die Bügeleinlage auf den Boden und auf den Unterteil aufbügeln. Ich habe, zum Beispiel, Decovil 1 und H180 genommen.
4. Den Streifen für die Rüsche der Länge nach in der Mitte falten und ebenfalls bügeln. Allerdings entfällt dieser Schritt, wenn mit Satinband gearbeitet wird.

5. Die Nahtzugabe des Bodens mit der Hand heften und zu ziehen so, dass die Nahtzugabe nun innen liegt. Fest bügeln.
6. Den Rüschenstreifen entlang der langen Schnittkanten und den großen Kreis für die Kappe entlang des Umfangs mit großem Stich steppen, dabei die Naht nicht vernähen. Die Anfangs- und Endfäden mussen lose und lang sein. Dann die Anfangsfäden verknoten und durch das Ziehen an einem der Endfäden den Streifen und den Kreis auf die Länge des größeren Bogens des Unterteils raffen.
7. Den Unterteil des Muffins an den kurzen geraden Seiten zusammen nähen.

8. Zuerst die Rüsche an der großen Öffnung des Unterteils annähen. Dabei die offenen kurzen Kanten überlappend aufeinander legen.
9. Danach die Kappe mit der rechten Seite auf die rechte Seite des Unterteils (Rüsche befindet sich dazwischen) annähen.

10. Nadelkissen wenden.

11. Mit Füllwatte durch die kleine Öffnung füllen. Dabei die Nahtzugabe stehts Richtung Unterteil streichen.
12. Die Nahtzugabe an der kleinen Öffnung nach innen schlagen und mit den Stecknadeln fest stecken.

13. Den Boden mit der Innenseite auf die Füllwatte legen und mit dem Matratzenstich an den Unterteil rumherum annähen.

Das fertige Nadelkissen nun mit Bändern, Borten oder Spitze und Perlen verzieren. Ich habe diese einfach per Hand angenäht.

Schnittmustervorlage

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Viel Spaß beim Nachnähen!

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Grundausstattung für Nähanfänger

Als NähanfängerIn steht man heutzutage  vor einer Flut an Nähwerkzeugen. Mittlerweile gibt es unzählige Menge an solchen Nähhelfern. Da fragt man sich, was braucht man so alles als NähanfängerIn? Gibt es nützliche und weniger nützliche Nähwerkzeuge?

Meine Antwort ist ja. Es gibt tatsächlich sehr nützliche, weniger nützliche und überflüssige Nähhelfer.

Darum habe ich mich entschieden ein Liste der Grundausstattung  für Nähanfänger zusammen zu stellen. Und zwar mit den Werkzeugen, die ich persönlich für sehr nützlich halte. Dies kann natürlich meine subjektive Meinung sein, aber ich bin mir sicher, dass viele Nähbegesterte und Profis der gleichen Meinung sind wie ich.

Demnach außer der Nähmaschine mit Nähzubehör, dem Stoff und dem Nähgarn braucht man zum Nähen gar nicht so viel an Grundausstattung.

Etwas zum Zeichnen

Nähwerkzeuge, Grundausstattung für Nähanfänger – Neben Kreidestiften (1) oder  Schneiderkreide (4) sind auch Markierstifte  bzw. Trickmarker (3) sehr nützlich. Aber Achtung beim Zeichnen mit den Markierstiften! Die Linien können mit der Zeit von alleine verschwinden. Demnach muss man sehr aufpassen und das aufgezeichnete Schnittmuster nicht so lange liegen lassen. Sonst wenn die Linien verschwunden sind, muss man wieder von vorne anfangen.
– Einen Bleistift (2) um sowohl auf dem Stoff als auf Papier zu zeichnen.

Außerdem etwas zum Schneiden

– Einen Nahtauftrenner (5) möchte man eigentlich nicht benutzen. Aber hin und wieder kommt dennoch der Moment, wo man nicht aufgepasst hat. Und damit das Auftrennen schneller geht, ist der Nahtauftrenner eine große Hilfe.
– Dazu noch eine kleine Schere mit spitzen Enden (6) um Fäden abzuschneiden, Knipse in den Stoff reinzuschneiden oder ebenfalls zum Auftrennen von Nähten.
– U
m perfekt gerade Schnittkante zu schneiden ist der Rollschneider (7) ein unabdingbares Werkzeug.
– Natürlich benötigt man auch eine Papierschere (8) um Papierschnittmuster auszuschneiden, denn man soll das Papier nicht mit der Stoffschere schneiden. Diese wird sonst schnell stumpf. Und mit einer stumpfen Schere Stoffe zu schneiden macht echt keinen Spaß.
– Demzufolge benötigt man als Nähanfänger ebenfalls eine Stoffschere (9) um den Stoff zu schneiden.

Natürlich auch etwas zum Messen


– Da wäre ein Maßband (10). Es ist äußerst praktisch, wenn man lange Strecken oder Kurven und Rundungen abmessen möchte. Außerdem kann man mit dem Maßband einige Rechenaufgaben lösen.
– Hingegen ist das Handmaß (11) klein und handlich um kurze Strecken zu messen und Markierungen anzuzeichnen.
– Nahezu unverzichbar sind das Patchworklineal (12) und die Schneidematte (13), wenn man mit dem Rollschneider arbeitet.

Dazu noch etwas zum Zusammenstecken

– Zusätzlich benötigt man etwas zum Feststecken der Stoffe bzw. um das Schnittmuster auf dem Stoff zu befestigen. Das wären dann die Stecknadeln und/oder Stoffklammern (15).

Wie ihr seht, das ist gar nicht so viel für den Anfang.

Und noch ein praktisches Nähhilfsmittel, dass ich für sehr praktisch halte. Das ist die Wendenadel (16). Sie ist ideal um zugenähte Stoffschläuche und Tunnel zu wenden und Ecken auszuformen.

Natürlich wenn man viele verschiedene Sachen und öfter näht, kommen noch weitere nützliche Werkzeuge hinzu.

Darüber und über viele andere Nähtipps erzähle ich zum Beispiel in meinem Nähkurs für absolute Nähanfänger „Nähführerschein“. Diesen Nähkurs gibt es inzwischen auch als Onlinekurs.

Und was ist mit Nr 14?!

Na, wer hat die Nr. 14 gefunden?.. Habe ich nähmlich auf dem Foto gar nicht. *lach*
Ich habe es gar nicht gemerkt, dass ich eine Zahl übersprungen habe. AAAAber…
Sagen wir mal, als Nr. 14 könnt ihr euren Vorschlag in den Kommentaren reinschreiben, was ihr noch für nützlich hält und was in die Grundausstattung aufgenommen werden muss.

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Ein paar Gedanken übers Nähen

Was ist eigentlich Nähen?

Hat sich das schon jemand von euch gefragt?

An sich ist Nähen ein Vorgang, in dem zwei Lagen eines oder zwei verschiedenen Materialien mit Hilfe eines Fadens und einer Nadel zusammen gefügt werden. Ist das tatsächlich so einfach?

Wenn ich darüber nachdenke, finde ich es nicht einfach, vielleicht war es mal so.

Nähkurs BildDas ist in etwa so wie mit den Noten, es gibt nur 7 davon, aber die Musik, die damit geschrieben wird, klingt immer anders.

So ist das mit dem Nähen auch. Man verbindet meistens nur zwei Lagen Stoff miteinander, aber jedes mal entsteht etwas neues.

Bereits vor 30 tausend Jahren stellten Menschen Kleidungstücke aus verschiedenen natürlichen Materialien her. Zuerst waren es tierische Felle und Häute. Später hat man entdeckt, dass man auch aus pflanzlichen Fasern Textilien herstellen kann.

Solange es noch keine Nähmaschine gab, hat man alles mir der Hand genäht. Zuerst nahm man anstelle von Fäden tierische Sehnen, später verzwirnte pflanzliche Fasern. Auch die Nadeln sahen etwas anderes aus. Sie waren nicht so fein und glatt.

Je nach Region waren die Kleidungsstücke sehr unterschiedlich. An erster Stelle wurde die Kleidung erfunden um den Menschen gegen die äußerlichen Einflüsse wie Sonne, Hitze, Wind, Regen und Kälte zu schützen. Die verschiedenen Umweltbedingungen, Klima, die Hauptbeschäftigung und natürlich die verfügbaren Materialien brachten mit sich Unterschiede in der Bekleidung.

Nützlichkeit

Zunächst waren die Kleidungstücke rein nützlich. Man verarbeitete die verfügbaren Materialien nur rein auf den Nutzen ausgerichtet.
Mit der Zeit entwickelte sich außer reiner Nützlichkeit auch ästhetische und soziale Funktion. Reichere Leute trugen etwas feinere Kleidung als der Rest der Bevölkerung. Auch religiöse Zugehörigkeit hat man mit der Auswahl der Kleidung dargestellt.

So entwickelte sich Mode.

Und obwohl die soziale Funktion heutzutage nicht mehr im Vordergrund steht und die schützende Funktion teilweise ganz in den Hintergrund gerückt ist, ist es immer noch so, dass gewisse Kleidung einiges über den Träger verraten kann. Dank verschiedener Kleidung kann der Mensch sein Aussehen verändern, vom verstecken von Problemzonen oder unterstreichen der Vorteile bis zur Demonstration des eigenen Geschmackes und Interessen.

Die Mode hat im Laufe der Zeit vieles erlebt. So auch die Herstellung der Bekleidung. Wenn man zunächst nur Fell, tierische Sehnen und Knochen nutzte und mit der Hand nähte. Zum Glück gibt es in unserer Zeit eine Menge an unterschiedlichsten Hilfsmittel und Technik. Damit ist das Nähen der Kleidung keine harte und monatelange Arbeit mehr. Uns stehen moderne Nähmaschinen mit verschieden Funktionen zur Verfügung, damit geht das Nähen viel schneller. Auch das Zuschneiden geht leichter von der Hand.

Entspannung

Mit der Zeit entwickelten sich auch andere Richtungen des Nähens. Es wurden nicht nur Kleidungsstücke genäht, sondern auch Taschen, Kissen, Gardinen, Bettwäsche. Zum Nähen aus großen Stoffteilen gesellte sich, zum Beispiel, Patchwork, das Nähen aus kleinen Stoffresten und alter gebrauchten Kleidung.  Das Nähen wurde nicht mehr nur Arbeit um damit Geld zu verdienen oder den Körper zu schützen. Es ist inzwischen zur Entspannung geworden. Eine nette Abwechslung nach einem Arbeitstag. Ein Hobby, das viele Facetten hat. Denn es wird nicht nur genäht, wenn man etwas braucht, sondern auch wegen dem Vorgang um ihn zu genießen.

Deswegen finde ich, dass  das Nähen von heute weit mehr als nur zwei Stofflagen mit einem Faden zusammen zu fügen ist.

Leben

Ich nähe schon fast mein ganzes Leben. Oder besser gesagt, ich werde vom Nähen mein ganzes Leben begleitet.

Es fing alles sehr früh an. Meine Oma nähte für sich Kleidung, für die Wohnung Gardinen, Tischdecken, Kissen. Später nähte sie für ihre Kinder, vor allem für ihre Tochter (die später meine Mutter wurde). Aber irgendwann mal interessierte sich auch die Tochter fürs Nähen. Vor allem als sie im Teenager alter war, da die Geschmäcker der Mutter und der Tochter sich etwas anderes entwickelt hatten. Meine Mutter nähte auch für mich und meinen Bruder. Mein Vater hat in der Armee das Nähen gelernt. Nicht beruflich, aber er konnte eine Hose kürzen oder einen Reißverschluss einnähen und Knöpfe annähen.

So bin ich auch zum Nähen gekommen. Mit ca. neun Jahren fing ich an zuerst Puppenkleider, danach auch Kleider für mich zu nähen. Als ich meine Schneiderausbildung gemacht hatte, nähte ich nicht nur für mich, sondern für die ganze Familie.

Und nach der Ausbildung, als ich als Damenschneiderin in einem Atelier arbeitete, nähte ich noch abends zur Entspannung für mich. Dabei ging es nicht um „ich will ein neues Kleid haben“ oder „ich muss das schnell fertig machen, weil ich es dringend brauche“, sondern ich konnte der Näherei richtig Zeit lassen und diesen Vorgang genießen.

Und heute ist es auch immer noch so. Auch obwohl ich seit fast 10 Jahren selbständig bin, seit 5 Jahren Nähkurse gebe und kaum Freizeit habe, nähe ich für mich privat immer noch sehr gerne.

Ich genieße diese Zeit mit meiner Nähmaschine und den Stoffen (die ich inzwischen schon viel zu viel habe). Und jedes mal staune ich, wie vielseitig das Nähen sein kann. Die Nähwelt ist so riesig und nicht mehr einfach. Tausende Hilfsmittel, Werkzeuge und verschiedene Nähmaschinen stehen uns heute zur Verfügung.

In meinen zukünftigen Beiträgen möchte ich mich diesem Thema widmen.